Brillen für Mauretanien

Im Januar 2008 war Andreas Reichel im Rahmen einer Hilfsaktion der „Helfenden Hände e.V.“ ehrenamtlich in Mauretanien. Dieser gemeinnützige Verein hat sich zum Ziel gemacht, dem afrikanischen Staat Hilfestellung zu bieten. Regelmäßig sind Hilfskonvois mit Ärzteteams, Brunnenbauern, Handwerkern etc. in Mauretanien unterwegs.

  • Mauretanien liegt im Nordwesten Afrikas, direkt unterhalb Marokko.
  • Es besteht zu 47 % aus Wüste und hat nur 0,2  % Landwirtschaft.
  • Mauretanien ist eine islamische Republik und ehemalige französische Kolonie.
  • Seit 1960 ist es unabhängig.
  • Mauretanien zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Nur ca. 75 % der Kinder werden eingeschult.

Giese Optik Hilfe

Anfertigen von ca. 300 Brillen mit mineralischen Gläsern in der eigenen Werkstatt.

 

Ausmessen, reinigen, sortieren, richten, eintüten und beschriften von ca. 4000 gebrauchten Brillen.

 

Ein Großteil dieser Brillen lagert jetzt noch in der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit und kann beim nächsten Einsatz verteilt werden.

 

Mittels Skiaskop und mit Hilfe der Dolmetscher hat Andreas Reichel die Augen der Einheimischen vermessen und ca. 500 Brillen abgegeben.

 


Weitere Hilfen

 Im Vorfeld wurde von der Zimmerei Schleh ein Fachwerkhaus in ca. 600 ehrenamtlichen Stunden in Baiersbronn vorgefertigt.

 

 Ca. 40 Baiersbronner Helfer und Handwerker bauten dieses Haus als Krankenstation in Nouakchott auf.

 

40 Tonnen Material wurden hierzu verschifft.

 

Ein Ärzteteam (14 Personen) versorgt die Einheimischen mit dem Nötigsten.

 

Ein SWR Kamerateam erstellt eine Reportage.

 

Politische Gespräche der drei mitreisenden Bundestagsabgeordneten.

 

Der mitreisende Calwer Musikverein knüpft kulturelle Kontakte.

 

Patenschaften zu bestehenden Krankenhäusern werden gepflegt.


Die Reise

50 Teilnehmer aus Baiersbronn flogen im Januar 2008 ab Frankfurt nach Mauretanien, um den Ärmsten der Armen zu helfen. Verschiedene Teams mit unterschiedlichen Aufgaben unterstützten die Aktion: Ärzte, Politiker, Brunnenbauer, Zimmerleute, Steinmetze, Heizungsbauer, freiwillige Helfer verschiedener Branchen, eine Fotografin, ein Koch, die Presse und der Musikverein Calw Stammheim. Insgesamt waren über 100 Personen unterwegs. Herzlichen Dank an alle Brillenspender und Helfer unserer Brillenaktion. Besonders bedanken möchte ich mich für die Unterstützung meiner Kollegen, die durch Ihren Einsatz meine Teilnahme an der Reise erst möglich gemacht haben.

 

Das Projekt wurde geplant und betreut von dem gemeinnützigen Verein der „Helfenden Hände e.V.“ unter der Leitung und Organisation des Bundestagsabgeordneten Hans Joachim Fuchtel und dessen Büro. Hier liefen die Fäden zusammen.

 

Im Oktober 2007 entstand, nach einem Gespräch über das Mauretanienprojekt der „Helfenden Hände“ mit Ernst Schleh, der Entschluss, diese Aktion aktiv zu unterstützen. Der Wunsch direkt vor Ort aktiv zu werden und die Hilfe direkt weiterzugeben war gefasst.

Mit Hilfe meiner Kollegen haben wir ca. 300 Brillen mit mineralischen Gläsern in der eigenen Werkstatt verglast. Zusätzlich konnten wir dank der Unterstützung unserer Kunden und befreundeter Kollegen ca. 4000 gebrauchte, gespendete Brillen sammeln. Diese wurden von uns gereinigt, ausgemessen, sortiert, gerichtet und beschriftet.

 

Auf dem Flughafen erreichte uns die Nachricht, dass die Rallye Paris - Dakkar, die zum Großteil durch Mauretanien führt, wegen Terrorwarnungen von Rebellen abgesagt wurde. Somit wurde aus Sicherheitsgründen auch unsere Reise, die ursprünglich nach Bagodine am Senegal-Fluss erfolgen sollte, kurzfristig umgeplant. Mit Spontaneität reagierten das Auswärtige Amt, die mitreisenden Politiker, die Deutsche Botschaft und die Politiker Nouakchotts. Somit wurde die Hilfe in der Hauptstadt Nouakchott geleistet. In Zelten und einem Sanitäts-LKW behandeln die Ärzte. Die mitreisenden Helfer fungieren als Assistenten. Mittels Skiaskop und mit Hilfe der Dolmetscher kann ich die Augen der Einheimischen vermessen. Besonders beeindruckt hat mich der Blick in die vielen afrikanischen Augen während der Messungen. Wurde eine Fehlsichtigkeit gefunden, erfolgte die Suche nach einer einigermaßen passenden Brille. Ca. 500 Menschen können wir so zu etwas mehr Lebensqualität verhelfen. Leider sind auch am letzten Tag die Warteschlangen so lang, dass kein Ende abzusehen ist!

 

Um die medizinische Versorgung der Menschen zu verbessern, wurde von den “Helfenden Händen” eine Krankenstation geplant. Dank großzügiger Unterstützung der Zimmerei Schleh und deren Mitarbeiter wurde in Baiersbronn ein Gebäude vorgefertigt und in Einzelteilen nach Nouakchott verschifft. Die Vorarbeit in 600 ehrenamtlichen Stunden der Mitarbeiter füllt zwei Container mit je ca. 22 Tonnen Material. Nach der spontanen Umplanung wurde das Haus in Mauretanien von den mitreisenden und einheimischen Handwerkern aufgebaut. Nach 4 Tagen steht das komplette Haus incl. Elektroinstallation und Anschlüssen. Zum Richtfest kamen die Präsidentenfrau und etliche Honoratioren der Stadt Nouakchott.

 

Lange Schlangen bilden sich vor den Zelten. Die Menschen sind dankbar für jede Hilfe. Nach 10 Tagen können die Helfer stolz auf die geleistete Arbeit sein. Die “Helfenden Hände” werden weiter die Menschen in Mauretanien unterstützen.

 

Die Mitreisenden bezahlten die Reisekosten selbst.


Weiterführende Hilfe

Südwest Solar, mit Firmeninhaber Christian Bachhäubel plant eine Solaranlage zur Strom- und Warmwassererzeugung für Mauretanien. Diese möchte er bei einer weiteren Reise installieren.

 

Reinhard Bosch, der Leiter des Schwarzwälder Badehauses, hat durch seine Motorrad-Badezuber-Fahrt nach Kaunertal, bei der eine symbolische Sandspur gelegt wurde, Spenden für den Brunnenbau gesammelt.

 

Die Zimmerei Ernst Schleh ist bereit, eine zweite Krankenstation im ursprünglich geplanten Ort Bagodine zu errichten.